Die Haustür – Schutz mit Stil

Die Haustür – Schutz mit Stil

Die Haustür ist vermutlich das emotionalste Bauteil eines Gebäudes. Sie trennt das gesellschaftliche Leben von der Privatsphäre. Nebst der Ästhetik müssen Haustüren zahlreiche Funktionen erfüllen und Normen einhalten – hier sind Designer, Planer und Haustürbauer gefordert.

Die Eingangstür prägt den Charakter einer Hausfassade und sagt damit viel über die dahinter lebenden Menschen und deren Lebensstil aus. Deshalb spielt das Bauelement eine wichtige Rolle in der Architektursprache. Klassisch, extravagant oder schlicht? Alles ist möglich und machbar. Doch eine Haustür muss nicht nur einen guten Eindruck machen, sondern auch über viele Jahre hinweg dicht schliessen und einwandfrei funktionieren. Dabei ist kein anderes Bauelement so starken Belastungen durch Wind, Wetter und häufigen Gebrauch ausgesetzt wie die Haustür. Es gilt also, die Wünsche der Bauherrschaften zu berücksichtigen, die architektonischen Vorstellungen der Architekten zu erfüllen und alle normativen Vorgaben zur Funktionalität einzuhalten.

Die Qual der (Material-)Wahl

Haustür

Kunststoff, Aluminium, Holz oder Stahl? Alle Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Letztlich entscheiden individuelle Vorlieben, ästhetische Ansprüche, funktionale Kriterien und das Budget. Die Eingangstüre ist der Weg ins Hausinnere, ins Private. Das Design der Haustür verleiht dem Eingangsbereich eine individuelle Note. Nebst einem einladenden Erscheinungsbild haben Türen aber vor allem für Sicherheit und die nötige Energieeffizienz des Eigenheims zu sorgen. Kunststoff, genauer gesagt PVC, kann in allen drei Punkten überzeugen und weist darüber hinaus ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Haustüren aus Kunststoff sind energieeffizient, preiswert, pflegeleicht und nahezu wartungsfrei. Fachkreise sind sich einig: Mehrkammerprofile und moderne Abdichtungs-Systeme stellen eine überdurchschnittlich gute Wärmedämmung sicher. Der Kunststoff behält die Heizwärme im Inneren und lässt sie nicht durch die Tür entweichen. Was man wissen muss: PVC-U ist ein thermoplastisches Material. Da gerade bei Haustüren eine besonders hohe Stabilität gefragt ist, werden die Profile mit einem stabilen Stahlkern verstärkt. Neben der erhöhten Stabilität steigert solch ein Stahlkern auch die Einbruchhemmung.

Experte in der Türenbranche

Unabhängig vom gewählten Material gelten für sämtliche Türen verbindliche Anforderungen, die in den SIA-Normen festgehalten sind. Dazu zählen unter anderem die Windlast, der Wärmeschutz, die Schlagregendichtheit, der Schallschutz, die Luftdurchlässigkeit und der Einbruchschutz. Einer, der sich in der Welt der Türen und Normen auskennt wie in seiner Hosentasche, ist Ubald Häring, Geschäftsführer beim Verband Schweizerische Türenbranche VST und Projektleiter Technik beim Verband SZFF, Schweizerische Zentrale Fenster und Fassaden. Der gebürtige Deutsche studierte als gelernter Schreiner Holztechnik in Stuttgart und schloss das Studium mit dem Meistertitel und dem Staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Holztechnik ab.

Türen und Normen

Er fasste in der Türen- und Fensterbranche Fuss und spezialisierte sich dort aufs Normwesen. Seit über 20 Jahren widmet er sich nun diesem Thema. Bei beiden Verbänden kümmert er sich um die Technik von Türen und Fenstern. Er ist verantwortlich für die Ausarbeitung von Merkblättern und Informationsbroschüren, führt regelmässig Schulungen durch und berät Unternehmen. Zudem vertritt er beide Verbände im europäischen und schweizerischen Normwesen und ist als Gutachter tätig. Kein Zweifel: Ubald Häring weiss, was bei Türen Sache ist. Und er kennt die Fallstricke in der Branche: «Unabhängig vom Material sind die normativen Anforderungen bei allen Türen gleich. Nun läuft es in der Praxis oft so, dass die Planer idealerweise konkret ausschreiben, welche Eigenschaften die Türen haben sollen. Eigentlich müssten sich die offerierenden Produzenten nun genau informieren, welche Normen sie bei diesen Anforderungen nachweisen müssen. Viele Fenster- und Türbauer beschäftigen sich aber erst dann mit der Normenfrage, wenn ein Problem auftaucht.» Um sich im Dschungel der Normen zurechtzufinden, unterstützt der Verband Schweizer Türenbranche Fachleute mit Schulungen und Merkblättern rund um die Normierung von Türen aller Art gemäss SIA 343. «Vor Beginn einer Projektierung müssen alle Anforderungen und Funktionen definiert sein», so Ubald Häring. «Zurzeit überarbeiten wir die SIA-Norm 343 – voraussichtlich im Herbst wird die revidierte Version in Kraft sein.»

«Leistungserklärung ist Bringschuld»

Türbauer sind also bei Aussentüren verpflichtet, die Normen zu prüfen und den Nachweis in Form einer Leistungserklärung zu erbringen. Dieses Dokument bestätigt, dass die gelieferten Türen die von den Planern geforderten Eigenschaften erfüllen und gleichzeitig die Normen einhalten. Aus seiner langjährigen Erfahrung weiss Ubald Häring, dass manche Türproduzenten diesem Schritt zu wenig Beachtung schenken: «Die Leistungserklärung ist eine Bringschuld und keine Holschuld wie früher.» Manche würden zwar die Normen prüfen, aber sie unterschätzten den Einfluss der Einbausituation aufs Bauteil, führt der Experte weiter aus. Er nennt ein Beispiel: «Stellen Sie sich vor, Sie hätten als Türbauer den Nachweis der Norm Wärmeschutz erbracht, indem Ihre Tür den darin geforderten Mindestwert einhält. Angenommen, Sie müssten diese Tür nun statt in Zürich auf der Kleinen Scheidegg verbauen, wo im Winter Temperaturen von durchschnittlich minus 20° herrschen, dann kann es sein, dass der Wärmeschutznachweis dort nicht ausreichend ist. Denn die Norm verlangt auch, dass die Temperatur der inneren Türoberfläche nicht so tief sinken darf, dass sich Kondenswasser bildet.»

Ubald Häring, Geschäftsführer beim Verband Schweizerische Türenbranche VST und Projektleiter Technik beim Verband SZFF, Schweizerische Zentrale Fenster und Fassaden.

UNABHÄNGIG VOM MATERIAL SIND DIE NORMATIVEN ANFORDERUNGEN BEI ALLEN TÜREN GLEICH.
Ubald Häring

Stichwort Minergie

Auch hinsichtlich Energieeffizienz geben die Verbände Anforderungen vor. Denn die Aussentüre muss als zentrales Element der Gebäudehülle in die Überlegungen zum Energieverbrauch mit einbezogen werden. Die SIA-Normen entsprechen den fürs Minergie-Zertifikat geforderten Vorgaben für Wärmedämmung, Schlagregendichtigkeit, Luftdurchlässigkeit und Kondenswassergefährdung. Für einen sorgenfreien Kauf einer Haustür drängt sich deshalb der Gang ins Fachgeschäft auf.

Die Haustür – viel und wenig beachtet

Der Eingang in ein Haus ist schon etwas Spezielles. Wer nach Hause kommt und die Haustür aufschliesst, achtet sich kaum mehr – ein Vorgang, der sich hunderte Male im Jahr wiederholt. Geht man hingegen auf Besuch und klingelt beim Gastgeber, wird die Schranke zum Inneren schon genauer beäugt: Über die Bewohnerinnen und Bewohner lässt sich anhand der Haustür wunderbar spekulieren. Gar nicht spekulativ, sondern höchst konkret sind die Vorgaben, die dieser Teil des Hauses bautechnisch erfüllen muss: Schutz vor Unwetter, Kälte und Einbruch. Die Materialien für dessen Herstellung sind dabei so vielfältig wie die zu beachtenden Normen. Der Türkauf – für Alt- oder Neubau – will also gut überlegt und mit Fachleuten besprochen sein.

FACHGESPRÄCH

«Kunden möchten Design, Originalität, Nachhaltigkeit und Energieeinsparung»

Die Eingangstür ist die Visitenkarte eines Hauses – sie muss optisch etwas hergeben und funktional hohe Ansprüche erfüllen. In der Türfabrikation sind Expertise und Erfahrung gefordert. Einer, der es wissen muss, ist Fabrice Beynon von der Firma Domofen SA. Im Fachgespräch berichtet er aus dem Nähkästchen.

Fabrice Beynon, Geschäftsführer und Inhaber der Domofen SA, Präsident bei AJECEM – jurassischer Verband der Zimmerei-, Schreinerei- und Tischlereibetriebe

Herr Beynon, Sie sind Geschäftsführer und Inhaber der Domofen SA. Möchten Sie uns Ihr Unternehmen bitte kurz vorstellen?

Domofen wurde 1999 von meinem Vater Claude Beynon gegründet und bietet Fenster, Schiebetüren und Türen aus PVC in der Ausführung Kunststoff und Kunststoff/Aluminium in Weiss oder in verschiedensten Farben an. Im Jahr 2003 trat ich in das Unternehmen ein und übernahm 2018 die Leitung des Familienunterneh-mens, unterstützt von meiner Frau Anastasia. Höchste Qualität und hervorragende Leistung haben bei uns Priorität. Dabei ist jede Lösung individuell. Ob Neubau oder Renovierung, wir entwickeln Produkte, die Komfort, Langlebigkeit und Funktionalität für jedes Projekt vereinen. Und wir garantieren Schweizer Qualitätsarbeit, die wir in unserer Produktion im Jura ausführen.

Fenster- und Türenbauer müssen Produkte herstellen, welche die Anforderungen der Zeit erfüllen: Individualisierung, Digitalisierung und Ökologie. Zudem wollen Architekten ihre Architektursprache verwirklicht sehen. Kann man mit Bauteilen aus Kunststoff allen Ansprüchen gerecht werden?

Die Planer entwerfen für Bau- oder Renovierungsprojekte Fenster und Türen. Als Produzenten müssen wir uns auf dieser Basis individuelle Elemente ausdenken und Lösungen entwerfen. Zum Beispiel müssen wir beim Fenster den Typ, die Anzahl der Flügel, die Art derÖffnung sowie die Abmessungen jedes Elements festlegen. Schliesslich gilt es, mit dem Endkunden oder dem Planer die Ausführungen zu besprechen: Doppel- oder Dreifachverglasung, Schall- und Sicherheitsverglasungen, zusammen mit einer Vielzahl an Komfort- und Einbruchschutzoptionen. Zudem lässt sich jedes Profil mit einer einzigartigen Farbe oder einem individuellen Format personalisieren. Noch mutigere Köpfe wählen sogar zwei verschiedene Farben, eine für die Innen- und eine für die Aussenseite der Fenster und Türen. Um auf die Frage zurückzukommen: Ja, mit Fenstern und Türen aus PVC lassen sich die Ansprüche aller Beteiligten vollends abdecken.

Was überzeugt Sie am Werkstoff PVC generell?

PVC-Fenster und -Türen entsprechen dem besten Stand der heutigen Technik, insbesondere in Bezug auf Wärmedämmung, Sicherheit und Schallschutz. Fenster und
Türen aus Kunststoff mit VEKA Profilsystemen sind stabil, nachhaltig und rezyklierbar. Wir arbeiten seit 12 Jahren mit VEKA zusammen, weil die Profilsysteme unsere Erwartungen hinsichtlich Qualität erfüllen. Haustüren aus PVC lassen enorm viel Gestaltungsspielraum
zu. In der Planungsphase empfehlen wir, ein Tool zu nutzen, mit dem sich Haustüren einfach visualisieren lassen. Innert kürzester Zeit können Türbauer verschiedenste Varianten erstellen und den Endkunden präsentieren.

IN DER PLANUNGSPHASE EMPFEHLEN WIR, EIN TOOL ZU NUTZEN, MIT DEM SICH HAUSTÜREN EINFACH VISUALISIEREN LASSEN.
Fabrice Beynon

Die Produktion von Haustüren aus Kunststoff erfordert Erfahrung und Fachwissen. Was ist bei der Herstellung speziell zu beachten?

Türen und Fenster sind spezifische Produkte mit unterschiedlichen Herstellungsnormen, wenn man Qualitätherstellen will. Die Türe muss viele Anforderungen erfüllen: Brandschutz, Fluchtwegfunktion, Einbruchhemmung, Schallschutz und vieles mehr. Sowohl Planer als auch Hersteller müssen über ein fundiertes Know-how verfügen. Es gilt Normen zu kennen und einzuhalten. Der Einsatz von dickerem Stahl, speziellen Schlössern und besonderen Verleimungstechniken sind nur einige Beispiele. Auch sind ganz andere Schweissarbeiten erforderlich. Ein hoher Anteil der Produktion ist Handarbeit durch unsere erfahrenen Mitarbeitenden. Deshalb haben wir eine eigene Produktion für Türen und Schiebetüren. Dadurch können wir individueller auf Kundenwünsche eingehen, sei es bei der Farbe, bei der Grösse, bei Griffen und beim Glas.

Wie Sie erwähnen, unterliegen Haustüren diversen Normierungen. Sind Standardhaustüren die Lösung oder wie gehen Sie mit der Normfrage um?

Ob Standardhaustüre oder eine individuelle Lösung: Ausschlaggebend ist, dass die Haustür im Minergie-Standard produziert wird. Das Label ist ein Garant für Qualität, für einen hohen thermischen Komfort und für erhebliche Energieeinsparungen. Deshalb verwenden wir hochwertige Materialien wie die Kunststoffprofile von VEKA. Sie sichern beste Werte in Bezug auf Wärme- und Schalldämmung, Sicherheit und Langlebigkeit.

Das Thema Energiewende steht vor der Tür. Inwiefern reagieren Sie auf ökologische Herausforderungen? Gibt es da hinsichtlich Haustüren auch von Kundenseite konkrete Nachfragen?

Ja, die Anfragen sind sehr konkret: Die Kundinnen und Kunden möchten Design, Originalität, Nachhaltigkeit und Energieeinsparung miteinander verbinden. Dabei können wir mit Fenstern und Türen aus PVC punkten, wenn wir die Langlebigkeit und die Rezyklierfähigkeit des Materials erwähnen. Auch wir bei Domofen haben übrigens auf die Energiewende reagiert und dieses Jahr in Solarpaneele investiert: Mit 1160 Paneelen oder 2049m² erzeugen wir Strom und Wärme aus Solarenergie.

Ein weiterer Anspruch von Bauherrschaften ist, dass die Technik immer smarter wird und einen klaren Mehrwert bietet. Was können Smart-Home-Haustüren?

Tatsächlich steigt die Nachfrage nach Smart-Home-Haustüren. Fenster- und Türenbauer kommen nicht um diese Entwicklung herum. Bei Domofen produzieren wir Türen, die sich vom Mobiltelefon aus öffnen oder schliessen lassen. Die Türen können auch mittels biometrischer Erkennung wie einem Fingerabdruck oder mit einem Zahlencode geöffnet werden, sodass kein Schlüssel mehr benötigt wird. Die Zukunft der Haustüren ist smart.

Fabrice Beynon, vielen Dank für Ihre Ausführungen.

VEKA Haustüren

Haustüren

Haustüren sind stets individuell gefertigte Einzelstücke, die hinsichtlich Gestaltung und Funktion an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. VEKA Haustürsysteme bieten die größtmögliche Vielfalt für alle Arten von Füllungen und sämtliche Einbausituationen bei Neubau wie Renovierung – selbstverständlich perfekt abgestimmt auf Design und Technik der VEKA Fenstersysteme.

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